Johanna Summer: Wenn aus Jazz und Klassik Neues entsteht
Sie zählt zu den grossen Nachwuchstalenten des europäischen Jazz: Die Pianistin Johanna Summer hat mit Improvisationen über klassische Klaviermusik einen ganz eigenen Sound gefunden. Wer sie live erleben will, dem sei das Konzert vom 23. Februar im Musikkollegium Winterthur empfohlen.
22. Januar 2024
«Standards» heissen im Jazz die Stücke, die als Vorlagen fürs Improvisieren dienen. Meist sind das unvergängliche Broadway-Songs der Vergangenheit – «Klassiker» sozusagen.
Warum eigentlich nicht zu den klassischen Klassikern greifen?
Die Jazzpianistin Johanna Summer, noch keine dreissig Jahre alt, tut genau dies: Waren es auf ihrem Debut-Album die «Kinderszenen» von Robert Schumann, so bilden derzeit Stücke von Bach bis Ligeti die Ausgangspunkte ihrer Improvisationen. Weil klassische Stücke aber anders gemacht sind als die üblichen Jazz-Standards, geht auch Summer anders vor: Sie greift sich da eine Melodie, dort eine Stimmung heraus, dreht und wendet ihr Material, legt ein Ostinato-Pattern darunter und lässt immer wieder das Original durchblitzen. Ebenso originell wie virtuos ist das, und sorgt für Lob und Aufsehen in der Szene.
Ein Muss für Jazz- und Klassik-Fans
Wer in klassischen Gefilden zu Hause ist, spürt die «Resonanzen» der Vorlagen vielleicht besser heraus. Wer alle Solo-Alben von Bill Evans bis Keith Jarrett im Regal stehen hat, kennt dafür die grosse Tradition, in die Summer sich einreiht. Nötig ist beides nicht: Jazz- und Klassik-Fans kommen bei Summer gleichermassen auf ihre Kosten, live erst recht!
Eintritt frei!
https://www.musikkollegium.ch/