Swiss Jazz Days 2023: Strategien, Ideen und Konzepte für die Schweizer Jazz-Zukunft
Die Swiss Jazz Days 2023 vom 4. und 5. März in Bern stehen unter dem Motto “Back on Stage, Let’s Build our Future!” und legen neben den oben erwähnten drei Komponenten die Schwerpunkte auf Audience Development nach der Krise, Soziale Sicherheit und Chancengleichheit im Musikbusiness.
23. Februar 2023
Trotz Aufhebung der Corona-Massnahmen kommt das Publikum nicht wieder zurück in die Konzertsäle. Veranstalter in der Schweiz sprechen von bis zu 60 Prozent Einbussen gegenüber 2019. Wir sprechen über Strategien und Ideen, wie die Schweizer Jazzszene attraktive Konzerterlebnisse gestalten kann, die das Publikum wieder zurück an die Konzerte holt. Einerseits stellen wir Konzepte aus der Musikvermittlung vor, andererseits sprechen wir über zeitgemässes Marketing, das unser Publikum erreicht und anspricht. Dazu arbeiten wir mit Julian Rieken von www.betterconcerts.org aus Berlin und mit Max Frankl von www.marketingwithmax.com zusammen.
Soziale Sicherheit
Musikschaffende leben oft an der Grenze zum Prekariat, um ihre Kunst möglich zu machen. In der Pandemie haben wir gesehen, wie viele Kulturschaffende sich davor nicht genügend um ihre soziale Sicherheit gekümmert haben. An den Swiss Jazz Days 2023 nehmen wir uns diesem Thema an. In einem ersten Schritt geht es darum, bei den Betroffenen das Bewusstsein zu schaffen, wie wichtig die Vorsorge ist. Dazu organisieren wir Inputreferate und Podiumsgespräche mit ausgewiesenen Fachpersonen. Weiter bieten wir handlungsorientierte Workshops an, in denen Jazzschaffende konkrete Massnahmen kennenlernen, die ihre Absicherung innert kurzer Zeit verbessern. Diesen Programmpunkt führen wir zusammen mit SONART durch.
Chancengleichheit im Musikbusiness
Unter dem Arbeitstitel «Decolonize Jazz Education» erarbeiten wir einen Programmpunkt, der sich mit den Chancen von BIPoC im Musikbusiness befasst. Wir suchen den Brückenschlag zwischen den Bedürfnissen der Minderheiten und den Positionen der Vertreterinnen und Vertreter der Mehrheitsgesellschaft in unserer Szene. Weiter werden aber auch folgende Themen angesprochen: Struktureller Rassismus im CH Musikbusiness, Kulturelle Aneignung in der Jazz- und Blues-Musik, Entwicklung eines kritischen historischen Bewusstseins. Die beiden Musikerinnen und afro-feministischen Aktivistinnen Aline Meyer und Naïma Berete haben sich mit diesem Thema letzten März an uns gewandt und sie werden mit den Swiss Jazz Days zusammen diesen Programmpunkt planen und umsetzen.
Simon Petermann
http://www.swissjazzdays.ch